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Liebe Interessent*innen, Unterstützer*innen, Aktive und Mitglieder der GWÖ Ulm,

bei meinem letzten Besuch in der Bücherei bin ich zufällig auf das Buch gestoßen : Die Weltverbesserer – wieviel Aktivismus verträgt unsere Gesellschaft? von Knut Cordsen. Auf den Inhalt war ich sehr gespannt, denn mit „Weltverbesserer“ sind wir GWÖ-ler eigentlich auch gemeint und aktiv sind wir auch, aber wiederum keine typischen Aktivisten. Diese kommen in dem Büchlein auch nicht unbedingt gut weg, wobei alle beleuchtet werden: von 1920, u.a. über die 68-er, Aktivisten in der DDR, bis heute zu den Klimaaktivisten aller Couleur. Die Bewegung der GWÖ versteht ihr Handeln, eher über den informativen Weg aktiv zu sein, über einen sogenannten sozialen Aktivismus, wie ihn Tadzio Müller beschreibt : Ohne Aktivismus (soziale- oder Protest Bewegung) gäbe es keinen Fortschritt. Bewegungen sind Feuermelder. Niemand mag den Alarm, wenn er bimmelt, aber alle wissen, dass wir ihn brauchen ... Oder wie ein anderer Müller – nämlich Robert Müller – 1921 prophezeite : Die Aktivisten ... werden die politischen Klangfarben des Jahrhunderts bestimmen und wie der Philosoph Rudolf Eucken, der schon 1908 schrieb : Ohne einen aufrüttelnden und schöpferischen Aktivismus kommen wir nicht weiter. Alle Aussagen sprechen für die Notwendigkeit eines gewissen Aktivismus, aber so, dass wir uns deshalb nicht als die besseren Menschen darstellen, sondern, indem wir Wege aufzeigen, die irgendwann zu einem besseren Leben für alle führen können.

Mal sehen, was der heutige Newsletter alles bringt. Sicher ist für jede:n etwas Interessantes dabei – zum Lesen, Hören oder zum Mitmachen.  

Herzliche Grüße

Euer Redaktionsteam

i.A. Karin Lorch

PS In eigener Sache : Glückwunsch zur 50-igsten Ausgabe dieses Newsletters. Einen herzlichen Dank an alle, die in der Vergangenheit diesen Newsletter möglich gemacht haben.

In dieser Ausgabe:

^{Ansprechpartner*innen :  Johannes Miller, Jutta Schaser, Matthias Rausch}

Unser kommendes Monatstreffen am Do 03.08. findet in den Räumen von engagiert in ulm  in der  Radgasse 8 in Ulm statt. Bei Interesse schickt uns bitte eine kurze Mail oder kommt um 18:30 Uhr direkt vorbei. Im Anschluss schauen wir, ob noch Lust auf einen geselligen Ausklang besteht.

^{Ansprechpartner*innen : Georg Mandelka}

Nächstes Treffen der Fokusgruppe Bürger + Bildung

Unser nächstes Treffen findet am Mittwoch, dem 26. Juli um 18:30 Uhr statt, auch diesmal wieder bei Franziska und Georg zuhause in der Westerlinger Straße 32. 

Wir wollen ein bisschen feiern, daher entfällt diesmal die Möglichkeit, online an dem Treffen teilzunehmen.

Aktuelle Themen:
1.    Green Parking Day am 16.09.
2.    Feiern ohne Agenda

Weitere Aktive können gerne mitfeiern und sind ebenfalls herzlich willkommen.

^{(Georg Mandelka)}

Sommerfest auf der Jungviehweide

Auch in diesem Jahr war unsere Regionalgruppe wieder auf dem Sommerfest der Staudengärtnerei Gaißmayer in Illertissen vertreten. Mit CO₂-Fußabdrücken, einem Bällebad-ometer und viel Zeit für gute Gespräche. Gut 150 Menschen haben bei unseren drei Fragen abgestimmt. Das Votum dabei: Für sehr viele Besucher ist Zeit der größte Wohlstand, wir als Gesellschaft haben den besten Hebel um ein nachhaltiges Wirtschaftssystem zu gestalten und – (im Bild) mit knapper Mehrheit – wir schaffen die Klimawende bis 2040.  Wohl auch, "weil wir müssen" (O-Ton) . In Summe überwiegen allerdings die negativen Einschätzungen, welche den Wandel erst bis 2100 oder 2223 erwarten. Das wären dann sieben Generationen, die es dafür braucht. Um so wichtiger, dass wir heute so viele Grundsteine wie möglich setzen. 

^{(Matthias Rausch)}

Freiwilligenmesse in Ulm

"Wie möchtest Du Dich ehrenamtlich engagieren?" Diese Frage wurde bei der Freiwilligenmesse in Ulm wohl hundertfach gestellt. Als GWÖ fällt es uns da meistens schwer, unsere Arbeit zu positionieren. Viel attraktiver erscheinen Aufgaben, die konkrete Probleme bearbeiten – Arbeiten mit Einsamen, Kindern, Senioren, Geflüchteten – das sind doch die Probleme unserer heutigen Welt. Für uns sind das nur Symptome eines kranken Systems. Anstatt Ehrenamtsleistung dafür einzusetzen (und damit das kranke System am Leben zu erhalten) engagieren wir uns in der GWÖ dafür, das System selbst zu heilen. Das ist leider nicht ganz so einfach zu vermitteln und auch die direkte Wirksamkeit des Engagements ist schwerer zu erkennen, aber es lohnt sich. Vielen Dank an Anke und Karin, die den Tag im Alleingang gewuppt haben.

^{(Matthias Rausch)}

^{Ansprechpartner*innen : Martin Hagen und Johannes Miller}

Wiederbelebung durch Kooperation

Lange war es eher ruhig um die FG Kommune + Politik. Jetzt kehren die Lebensgeister zurück. In Kooperation mit dem Haus der Nachhaltigkeit wird gerade an einem zukünftigen Setup gebastelt, wie wir auch kommunale und politische Vertreter besser ansprechen können. Dazu lassen sich im Herbst auch zwei Aktive als Gemeinwohl-Berater:in für Kommunen zertifizieren. Wir können also gespannt sein.

^{(Matthias Rausch)}

Lokale Entwicklungsstrategie mit GWÖ als Leitbild

Das eine Aktivierung der Kommunalen Akteure gelingen kann, zeigt die  Lokale Entwicklungsstrategie (LES) für die Jahre 2023 bis 2027 vom Wittelsbacher Land Verein, dem Verbund aller Kommunen im Landkreis Aichach-Friedberg zur Entwicklung des Landkreises.  Dort wird eines ihrer 6 Entwicklungsziele wie folgt definiert:  „Wir möchten eine starke Wirtschaft-, Arbeits- und Bildungsregion mit attraktiven Standortvorteilen für alle sein und orientieren uns dabei an den Werten und Leitlinien der Gemeinwohlökonomie“  (S. 2, 42, 50, LES).

^{(GWÖ Bayern - Mai 2023)}

Die Stadt Ulm verschenkt 300 Bäume für Ulm

Die Städte werden immer heißer – das ist uns allen klar. Dagegen können wir was tun. Denn neben der Begrünung auf öffentlichen Flächen tragen Privatgrundstücke wesentlich zur Durchgrünung des Stadtgebiets bei. 

Jeder einzelne Baum spendet Schatten, speichert Luftfeuchtigkeit, kühlt durch Verdunstung, filtert Feinstaub aus der Luft und bindet nicht zuletzt auch CO₂. Mit der Pflanzung neuer Bäume können Bürger*innen einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas leisten.

Deshalb verschenkt die Stadt Ulm dieses Jahr erstmals 300 Bäume an Ulmerinnen und Ulmer!

Interessierte Bürger*innen können aus rund 25 verschiedenen Laub- und Obstbaumarten von unterschiedlicher Größe und Wuchsform einen Jungbaum auswählen. Die Bestellplattform wird ab Mitte Juli online sein. Die Bäume können am letzten Oktober- und am ersten Novemberwochenende an einer zentralen Stelle abgeholt werden. Zusätzlich ist geplant, eine Lieferung anzubieten. Die Ausgabe erfolgt samt Pfahl, Strick, Wühlmausschutz sowie Pflanz- und Pflegeanleitung. Anmeldung unter https://goplantatree.org/klimabaum-aktion-ulm/

Vielleicht schaffen wir es ja, durch große Nachfrage die Anzahl der Bäume zu vergrößern!? Deshalb die Info gerne teilen.

^{(Johannes Miller)}

^{Ansprechpartner*innen : Matthias Rausch und Peter Steiner}

GWÖ-Plakatausstellung im Haus der Nachhaltigkeit

Als Aktion während der u(l)mweltwoche 2023 geplant, zeigt die GWÖ-Plakatausstellung ihr Ausharrungsvermögen. Noch bis Ende Juli gibt es die Ausstellung in den Schaufenstern des Hauses der Nachhaltigkeit in der Augsburger Straße 23 in Neu-Ulm zu sehen (ehemaliger Sport Sohn).

^{(Matthias Rausch)}

#NiU23 – Nachhaltigkeit in Unternehmen geht in die nächste Runde

Auch an anderer Stelle zeigt sich die fruchtbare Kooperation mit dem Haus der Nachhaltigkeit. Kinoabend, Workshops, Open Space – alle Termine des Herbstprogrammes stehen unter dem Motto Fachkräfte und Nachhaltigkeit und ermöglichen Unternehmerinnen und Unternehmern, sich ganz konkret mit den Fragen zur Berührungsgruppe C "Mitarbeitende"  aus der Gemeinwohlmatrix zu beschäftigen. Alle Informationen dazu finden sich im Flyer . Zwei Hauptakteure – Susanne und Matthias – kommen aus der Fokusgruppe Unternehmen. Danke für Euren Einsatz.

^{Niu23_Fachkräfte_V05.pdf}

^{(Matthias Rausch)}

Gemeinwohl-Ökonomie goes Männerakademie

Die Männerakademie der vh Ulm bietet ein breites Bildungsangebot für alle Männer, die über den eigenen Tellerrand hinausblicken und zugleich mehr als reine Wissensvermittlung wollen. Gut 20 dieser Männer haben sich von Mai bis Juli an sechs Abenden mit der Gemeinwohl-Ökonomie beschäftigt. Nach einem Einstieg zu Grundsatzfragen des ethischen Wirtschaftens ging es über das Schokoladenspiel und erlebten Wandel zu einem Überblick der GWÖ und eine Vertiefung einzelner Themenfelder. Mit einer Auseinandersetzung zu Wohlstand und Geld hat der Kurs geschlossen. Die drei Referenten Johannes, Martin und Matthias haben ein tolles Feedback bekommen, zusammen mit der Frage: Wie kann das im nächsten Semester weitergehen?

^{(Matthias Rausch)}

Projekt-Camp: Entwicklung eines Gemeinwohl-Produkts

Wir wollen nachhaltiges Handeln in der Wirtschaft messbar machen, um ein #guteslebenfüralle zu ermöglichen!

Damit wir diesem Ziel einen Schritt näher kommen, veranstalten wir vom 7. bis 10. September 2023 in der Mitmachzentrale Gerlingen (Landkreis Ludwigsburg) ein viertägiges Projekt-Camp zur Entwicklung eines Gemeinwohl-Produkts. Das ist nun der zweite Kongress für eine Gemeinwohl-Ökonomie, welcher dieses Mal von der Stiftung für Entwicklung und Zusammenarbeit (SEZ) mit rund 20.000 EUR finanziert wird.

Heute messen wir den Erfolg von Wirtschaft fast ausschließlich mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP). Diese Kennzahl braucht dringend ein Update! Wir fordern ein Gemeinwohl-Produkt, welches das Wohlergehen der Menschen misst:

• von Gesundheit und Zufriedenheit
• über sozialen Zusammenhalt und Verteilungsgerechtigkeit
• bis hin zu politischer Mitentscheidung, ökologischer Stabilität
• und der Qualität von Bildung.

Eben das, was wirklich zählt für ein #guteslebenfüralle.

Gemeinsam mit Dir wollen wir in diesen vier Tagen ein solches Gemeinwohl-Produkt entwickeln, welches Gemeinwohl messbar und vergleichbar macht. Du bist eingeladen, eigene Ideen einzubringen, zu diskutieren und zu konkretisieren. Gemeinsam kommen wir zu innovativen Lösungen! Am Ende werden wir das Ergebnis gemeinsam mit Vertreter*innen aus Politik und Wirtschaft besprechen.

>> Infos & Anmeldung

^{(GWÖ BaWü)}

GWÖ auf der Beyond Growth Konferenz 2023

Im Rahmen seiner Teilnahme an der Beyond Growth Konferenz 2023 in Brüssel hat der Internationale Verband der Gemeinwohl-Ökonomie folgende Elemente eines Nachfolgers für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche neue Messgröße für Wachstum erklärt:

• Bürgerbeteiligung,
• Verknüpfung staatlicher und unternehmerischer Zielsetzung
• sowie die Indexierung qualitativer Ziele.

„Nur wenn diese Grundvoraussetzungen erfüllt sind, kann das BIP in allen politischen Strategien, Programmen und Erfolgsbewertungen wirksam durch eine neue Messgröße ersetzt werden. Anderweitig bleibt es bei einer statistischen Größe ohne normative Kraft“, erklärt GWÖ-Sprecher Christian Felber. >> Zur Presseinfo

Die Beyond Growth Konferenz ist eine Initiative von Mitgliedern des Europäischen Parlaments.

^{(GWÖ Deutschland)}

Stellungnahme der UNO zu einer sozialen und solidarischen Ökonomie

Die UNO unterstreicht die Bedeutung einer sozialen und solidarischen Ökonomie für die Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs). Und sie ruft alle multilateralen, internationalen und auch regionalen Finanzinstitutionen und Banken dazu auf, diese Form des Wirtschaftens mit “bestehenden und neuen Finanzinstrumenten und -‍mechanismen” zu unterstützen.

>> zur Stellungnahme (Englisch)

^{(Daniel Lobenhofer)}

Image Modified

Das Zeitalter der Resilienz – Leben neu denken auf einer wilden Erde von Jeremy Rifkin

Mal wieder ein tolles Buch von und für Vordenker:innen, Transformierende, Wissenschaftler:innen, Pragmatiker:innen usw. (eigentlich für alle).

Um die große Kehrtwende von der Anpassung der Natur an die menschlichen Bedürfnisse zur Anpassung der Menschheit an die Natur zu schaffen, ist eine Abkehr vom traditionellen Verständnis der Wissenschaft nötig. Dieses versucht, der Natur ihre Geheimnisse zu entreißen und die Erde als Rohstoff und Ware für die ausschließliche Nutzung durch den Menschen zu betrachten. An seine Stelle muss ein radikal neues Paradigma treten – das Denken in komplexen adaptiven Systemen. Dieser Ansatz begreift die Natur als Lebensquelle und die Erde als sich selbst organisierendes System.

Viele Inhalte des Buches haben mir "aus dem Herzen gesprochen" und gleichzeitig viele Erklärungen für den heutigen Zustand unserer Welt gegeben, ohne wichtige Impulse und Erkenntnisse für die bevorstehende Transformation zu vernachlässigen. Mein Urteil: Lesenswert – auch in der Ulmer Stadtbibliothek ausleihbar.

^{(Johannes Miller)}

GWÖ bei WDR 5

WDR 5 bringt einen hörenswerten Beitrag zu der Vision der GWÖ und spricht mit Pionierunternehmen aus NRW über die Umsetzung. Länge 09:18 Min. >> Zur Sendung

^{(GWÖ Deutschland)}

Wie bleibt unser Planet bewohnbar?

Mal wieder eine Empfehlung aus der Reihe Sternstunde Philosophie des Schweizer Fernsehens. Ein Gespräch mit dem indischen Historiker Dipesh Chakrabarty, welches weit über den Begriff Nachhaltigkeit hinausgeht. Für mich boten sich viele z. T. neue Ansätze, wie wir über die Rolle des Menschen, also uns, in dem System Erde nachdenken können. >> Link zur Sendung

^{(Jo Grothe)}